Rache an Cosa Nostra by Giuseppe Grassonelli und Carmelo Sardo

Rache an Cosa Nostra by Giuseppe Grassonelli und Carmelo Sardo

Autor:Giuseppe Grassonelli und Carmelo Sardo [Giuseppe Grassonelli und Carmelo Sardo]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2015-09-10T16:00:00+00:00


Die Sauna

Am Flughafen wartete Fofò auf mich. Es war unglaublich. Je weniger ich ihn brauchte, desto besorgter war er. An jenem Tag wurde mir endgültig klar, wie gern er mich hatte. Als er Irina sah, wunderte er sich nicht weiter. Ich stellte sie vor, aber sie kannten sich bereits: Fofò war ebenfalls Kunde in ihrem Reisebüro.

»Il Rosso will heute Abend mit dir sprechen«, teilte er mir als Erstes mit.

Ich hatte »Il Rosso« vor Jahren kennengelernt. Heute war er mein Mittelsmann in Holland, wenn ich Waffen brauchte.

Ich setzte Irina in ein Taxi. Als sie mich so ernst und finster sah, wagte sie nicht weiter zu fragen. Ich versprach, so schnell wie möglich bei ihr vorbeizukommen, und küsste sie zum Abschied.

Fofò und ich beschlossen erst einmal in die Sauna zu gehen. Dort, weit weg von den neugierigen Ohren der Polizei, konnten wir ungestört miteinander reden.

Ich erklärte Fofò geradeheraus, was ich vorhatte.

»Ich möchte, dass du dich möglichst von mir fernhältst. Diese verdammten Mafiosi sind skrupellos. Sie wollen mich aus dem Weg räumen, ohne Rücksicht auf Verluste. Für sie ist das wie Tontaubenschießen. Ich bin für sie nichts anderes als ein lebender Toter … Fofò, du bist ein friedlicher Mensch und taugst nicht für den Krieg. Versuch erst gar nicht, mich aufzuhalten: Ich habe meine Entscheidung schon getroffen!«

Fofò reagierte nicht gleich, überrascht von meiner Entschlossenheit. Er war verwirrt.

»Kapierst du denn nicht, dass du die Mafia niemals besiegen kannst? Verstehst du denn nicht, dass die Mafia der Staat ist? Dass es sie seit Jahrhunderten gibt? Was hast du dir da nur in den Kopf gesetzt, Antonio?«, fragte er mit feuchten Augen.

»Ich habe nicht vor sie zu besiegen. Ich will nur mit ihnen verhandeln: über mein Leben und das Leben meiner Familie. Und damit sie mir überhaupt zuhören, muss ich diesen Typen gehörig auf den Sack gehen. Wenn sie verstehen, dass auch sie Gefahr laufen, sich eine Kugel einzufangen, dann werden sie von ihrem hohen Ross herunterkommen. Ich versuche nur mein Leben zu verlängern, Fofò … Du weißt, dass mein Schicksal allein durch den Namen, den ich trage, besiegelt ist.«

Fofò starrte schweigend ins Nichts. Dann versuchte er das Thema zu wechseln: »Und was sollen wir Il Rosso sagen?«

»Du hast es nicht kapiert, Fofò! Du hast damit nichts zu tun! Wenn ich im Knast lande, wird niemand da sein, der sich um mich kümmern kann. Ich will dich da nicht mit reinziehen, mein Feldzug gegen die Cosa Nostra ist ganz allein meine Sache.«

Er schüttelte resigniert den Kopf.

»Also ziehe ich weiter durch die Kneipen und zocke, und wenn wir einen Pokerspieler brauchen, dann rufe ich dich an?«

»Genau«, antwortete ich.

Ohne Fofòs Wissen begann ich, mein Geld in Drogengeschäfte zu investieren. Ich kaufte und verkaufte, von jedem an jeden. Ich verdiente viel Geld, aber die Zeit lief mir davon: Giufà würde bald aus dem Gefängnis kommen, und ich musste ihn ausschalten, bevor er das mit meiner Familie tat.

Zwei Dinge waren klar: Ohne das nötige Kapital wäre mein Krieg schon verloren, bevor er überhaupt begonnen hatte.

Und: Mit der Bewegungsfreiheit würde es vorbei sein, sobald ich ihnen den ersten Schlag versetzt hätte.



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